Bevor der nächste Besuchstag ins Haus steht, möchten wir Euch farblich etwas einstimmen. Lange habt ihr gewartet und Euch die Frage gestellt, wer denn Eurer Schatz werden wird. In unsere Entscheidung sind unsere Beobachtungen aus den letzten Wochen, aber auch Eure jeweiligen Familiensituationen, Erfahrungen mit Hunden und die Ziele, die einzelne mit ihrem Hund erreichen wollen, mit eingeflossen.
Wir bedanken uns sehr für Euer Vertrauen und möchten Euch heute als kleines Danke-Schön eine persönliche Geschichte schenken. Auch wenn es für Euch bedeutet, dass ihr nun noch ein letztes Mal rätseln müsst: wir hoffen, ihr freut Euch und seht es uns nach, dass wir einen besonderen Weg gewählt haben, um Eure Frage zu beantworten 😉 Aber nun viel Spaß beim Lesen und entdecken.
Von Welpen, die träumten, um ihre Familie zu finden …
Es war einmal ein Haufen Glück. Müde vom Tag kuschelten sich die Welpen eng zusammen und fielen in den Schlaf. Und während sie zufrieden schliefen, kam in dieser Nacht die Zauberfee. Sie schwang ihren Zauberstab durch den Raum und bestäubte jeden der kleinen Schätze mit buntem Feenstaub. Der bunte Feenstaub legte sich auf die Kleinen nieder und schenkte jedem Welpen seinen eigenen Traum. Und manche Träume gehen ja bekanntlich in Erfüllung, wenn man nur dran glaubt.
Fräulein Pink träumte von Wäldern und Hügeln und von ganz viel Schnee im Winter. Hier kann man von oben ganz weit in die Ferne schauen und sie mochte dieses Gefühl sehr. Sie setzte sich auf eine Bank, um die Aussicht zu genießen. „Schön hier im Sauerland“, dachte sie. Zwei Menschen näherten sich der Bank. Fräulein Pink freute sich sehr und machte schon mal Platz auf der Bank, denn sie war eine ganz reizende Maus, mit einem guten Benehmen, aber einer großen Neugierde. „Wollt ihr euch zu mir setzen?“, fragte sie die Menschen. „Sehr gerne, es macht doch viel mehr Spaß, gemeinsam in die Ferne zu blicken“, antwortete der Mann. „Ja, das stimmt“, sagte Fräulein Pink und schleckte der Frau einmal durch das Gesicht. Die Frau musste ein kleines Tränchen verdrücken und gemeinsam genossen sie die Aussicht ….
In seinem Traum sprang Herr Braun fröhlich über eine Blumenwiese. Er fand einen kleinen Froschteich und setzte sich an den Teichrand, um die quakenden Frösche zu beobachten. Der dickste Frosch hüpfte zu ihm und quakte „sag mal, du Fellnase, kennst du das Märchen von Froschkönig?“ „Nein, das kenne ich nicht. Erzähl mir davon“, antwortete Herr Braun. „Gut“, sagte der Frosch „jeder Frosch wünscht sich, dass irgendwann im Leben eine Prinzessin kommt und ihn küsst. Dann verwandeln wir uns in einen Prinzen. Deswegen sitzen wir hier und warten“. „Da warte ich mit“, sagte Herr Braun „so eine Prinzessin würde mir gut stehen“. „Du bist ein Hund, das geht nicht“, meckerte der Frosch. Stunden vergingen und dann tatsächlich: eine holde Maid aus Porta-Westfalica näherte sich dem Teich. Die Frösche quakten was das Zeug hielt und Herr Braun lachte sie aus. Er wedelte und hüpfte vor Freude, denn die Maid hatte eine Tasche dabei, aus der es ganz vorzüglich roch. Getrocknete Rinderlunge….zack, das wusste er sofort. Die Maid bemerkte natürlich den kleinen Charmeur und nahm ihn auf den Arm. Sofort fiel ihm ein, was er zu tun hatte: küssen, küssen, ich muss sie küssen! ….
Fräulein Orange träumte von einem riesengroßen Kino. Ein Film lief und sie kuschelte sich gemütlich in den übergroßen Kinosessel. Charlie und die Schokoladenfabrik. Sie verstand nicht, was die Menschen an Schokolade so gut finden. Sie war ein bisschen eingebildet und fand sich irgendwie besser. Nach dem Film schlenderte sie an der Bocholter Aa entlang. Sie bemerkte zwei Menschen, die ein GPS Gerät mit sich trugen. Vorwitzig wie sie ist, sprach sie die Menschen an: „was macht ihr mit dem Ding?“ „Wir suchen einen Schatz“, sagte die Frau. „Wie denn?“ wollte Frau Orange wissen. Aber die Leute waren zu konzentriert, um eine Antwort zu geben. Also setzte sich Frau Orange zu den beiden und beobachtete sie still. „Komisch, genau hier müsste der Schatz eigentlich sein“, flüsterte der Mann …..
In ihrem Traum lag Fräulein Rot in einem Kuschelkörbchen. Es war früh am Morgen. Viel zu früh, um so richtig wach zu sein, aber sie war zu neugierig und wollte die Welt entdecken. Also lief sie herum und hörte auf einmal die Stimme eines kleinen Mädchens: „ich bin auch schon wach, komm lass uns doch was spielen“. Da ließ sich Frau Rot nicht lange bitten. Das kleine Mädchen erklärte ihr, wie man über Stege balanciert, wie große Brüder geärgert werden und wie eine kleine Prinzessin Mama und Papa um den Finger wickelt. „Sehr interessant, meinst Du ich darf auch?“ fragte Fräulein Rot. „Was meinst Du denn?“ wollte das Mädchen wissen. „Na, um den Finger wickeln, darf ich das auch?“ „Natürlich, die teilen wir uns und ich zeig Dir, wie das geht.“……..
Fräulein Lila träumte von einem Jahrmarkt. Viele Menschen waren dort und es duftete und glitzerte überall. Sie mochte diesen Trubel. Auf einmal sah sie eine windschiefe Bude mit der Aufschrift „Wahrsager – for dogs only“. Sie tapste hinein und nahm vor einem gläsernen Knochen Platz. Eine alte Hundedame setzte sich zu ihr und fragte, was sie denn wünsche. „Ich möchte mehr über meine Zukunft wissen und zu wem ich gehöre“, sagte Fräulein Lila. Die Alte blickte konzentriert auf den gläsernen Knochen. Nach einer Weile sagte sie: „ich sehe Meer und Sand, es ist warm, da steht ein Wohnmobil, ich sehe Dich ein Vanilleeis schlecken und mit einem Ostfriesen schwimmen gehen“. „Reicht das, oder musst Du noch mehr wissen?“ fragte die Alte. „Na, ich muss schon noch wissen, wie ich diese Leute erkenne“, erwiderte Fräulein Lila. „Oh, das wird ganz einfach sein: wenn sie dich das nächste Mal sehen, lassen sie dich nicht mehr vom Arm“…..
Fräulein Hellgrün lag in ihrem Traum in einem Garten auf dem Rasen und beobachtete durch den Zaun einen kleinen Welpen, der wieder heimlich mit Umpflanzungsarbeiten beschäftigt war. Sie fragte sich, ob sie das auch mal ausprobieren sollte, aber den Gedanken verwarf sie sofort wieder, denn sie entdeckte etwas viel Spannenderes: es war schwarz und rund und man konnte es bestimmt ganz herrlich herumschleppen. Offensichtlich hatte es der Herr des Hauses vergessen? Fräulein Hellgrün mochte keine Unordnung und sie wusste, dass es jemanden ganz besonders freut, wenn sie bei der Arbeit mithilft und so nahm sie das Teil auf und brachte es dem Mann mit Bart….
Herr Schwarz spazierte munter in Richtung Bahnhof. Es war irgendwann weit nach dem Jahr 1830, aber das weiß er nicht genau. Er sah einen listig ausschauenden Herrn, der einen beladenem Karren schob. Dieser trug eine Schaffnermütze und sah in seinem seltsam geknöpften Jackett und seiner viel zu kurzen Hose sehr komisch aus. „Wie heißt Du und was machst Du hier?“ wollte Herr Schwarz wissen. „Ich heiße Fritz. In dieser Stadt mache ich kleine Botengänge mit meiner Karre.“ „Oh, ich suche auch noch Arbeit, aber kann man damit denn sein Geld verdienen?“ fragte Herr Schwarz. „Nicht wirklich, aber es gibt Zuckerstückchen von den Leuten und das reicht mir. Daher kommt auch mein Name. Sie nennen mich hier Zuckerfritz“, antwortete der Herr. Das kam Herrn Schwarz komisch vor und er antwortete: „Das wäre nichts für mich. Bei so viel Süßem würde ich über die Wupper gehen.“ Sie gingen gemeinsam noch ein Stück des Weges und dann machte sich Herr Schwarz auf, um die umliegenden Hügel der Stadt zu erkunden…..